Liebstöckel heißt nicht umsonst Maggikraut – der Duft kommt der bekannten Würze erstaunlich nah. Aber: In der Maggi-Flasche steckt kein echtes Kraut. In deiner selbstgemachten Version dagegen schon – und zwar pur, natürlich und fermentiert.

Was ist fermentierte Kräuterwürze?
Du erzeugst durch Fermentation einen pflanzlichen Auszug, der vollgepackt ist mit Aroma, Umami und natürlicher Haltbarkeit. Kein Essig, kein Zucker, kein Schnickschnack – nur das, was die Natur hergibt. Nach der Fermentation wird nicht püriert, sondern abgeseiht – die Flüssigkeit ist das Ziel.

Zutaten:
- 1 Bund frischer Liebstöckel (ca. 100–150 g)
- 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
- 1 kleines Stück grüner Sellerie (ca. 5–7 cm), fein gehackt
- 1 EL naturbelassenes Salz (ohne Rieselhilfe, ohne Jod)
Optional für mehr Umami:
- 1–2 EL getrocknete Steinpilze, grob zerkleinert (nicht einweichen!)
Zubereitung:
- Alles klein schneiden, mit dem Salz vermengen und 5–10 Minuten ziehen lassen.
- Anschließend kräftig durchkneten, bis deutlich Flüssigkeit austritt.
- Alles in ein sauberes Glas schichten, möglichst luftfrei.
- Falls nötig, mit abgekochtem, abgekühltem Wasser auffüllen, bis alles unter Flüssigkeit liegt.
- Oben ein paar Liebstöckelblätter als „Deckschicht“ auflegen.
- Beschweren – z. B. mit einem kleinen Glasdeckel, Stein oder Fermentgewicht.
- Glas nicht luftdicht verschließen – Deckel nur locker auflegen oder ein Tuch (Mull, Zewa) dazwischenklemmen.
- 5–7 Tage bei Zimmertemperatur fermentieren, täglich kurz „aufstoßen“ lassen.
- Danach durch ein sauberes Mulltuch oder feines Sieb abgießen.
- Die klare, aromatische Flüssigkeit in ausgekochte Fläschchen abfüllen. Kühl und dunkel gelagert hält sie sich 5–6 Monate.
Tipp für’s Abseihen
Besonders praktisch: Mullwindeln oder Babytücher aus Baumwolle – fein genug, waschbar und ideal zum Abgießen von Kräutern, Käse oder Sirup. Einfach über eine Schüssel legen und den Kräutersud durchlaufen lassen.
Und der Rest?
Nicht wegwerfen! Der ausgepresste Kräuterrest ist immer noch super aromatisch.
Als Würzpaste aufheben, mit etwas Öl bedecken, im Kühlschrank aufbewahren.
Passt in Soßen, Eintöpfe, Bratkartoffeln – oder einfach aufs Butterbrot.
Fun Fact: In Maggi ist gar kein Maggikraut!
Der typische Geschmack der Flaschenwürze stammt aus Hefextrakt, Selleriesamenöl und künstlichen Aromen. Deine selbstgemachte Version enthält echten Liebstöckel – und nur das, was du reinpackst.
Anwendungsideen:
- ein paar Tropfen in Suppen, Brühen, Eintöpfe
- zum Abschmecken von Gemüsegerichten
- als Marinadengrundlage
- oder einfach pur aufs Brot mit Butter

Liebstöckel