Nella kocht, was das Herz erinnert
Wenn Nella in der Küche steht, duftet es nach warmen Gewürzen, nach Geschichten – und ein bisschen nach Fernweh.
Ihre Reise begann nicht direkt in Deutschland, sondern auf Batam, einer kleinen indonesischen Insel nahe Singapur. Dort arbeitete sie bei einer Firma für Soundsysteme – und stellte schnell fest: Fertiggerichte sind nichts für sie. Also begann sie zu kochen.


Nicht mit Plan – sondern mit Neugier, mit Erinnerungen an die Gerichte ihrer Mutter und mit dem festen Vorsatz: Wenn schon fern der Heimat, dann wenigstens mit echtem Geschmack.
Heute lebt sie in Deutschland, seit 2021 – und bringt ihre Heimat am liebsten mit dem Kochlöffel zurück. Nicht laut, nicht mit Pomp – sondern mit Rendang: ein geschmortes Rindfleischgericht, das tief in der indonesischen Seele verwurzelt ist. Nella gehört zum Volk der Batak, einer ethnischen Gruppe aus Nord-Sumatra mit ganz eigener Sprache, Kultur und Küche – und genau da hat auch ihr Rendang seine Wurzeln.
🧕 Heimat schmeckt nach Gewürzen
Indonesische Küche ist nichts für Eilige. Die Zutatenliste ist lang, die Zubereitung braucht Zeit – aber sie lohnt sich.
Nella kocht gerne für Freund:innen in Deutschland. Viele staunen: So viele Aromen! So zartes Fleisch!
Manche Gerichte hat sie angepasst: weniger Schärfe, selbstgemachte Currypaste statt Fertiggläser. Aber bei Rendang bleibt sie streng: Ohne angeröstete, pürierte Kokosraspeln ist es für sie kein echtes Rendang.
Ein Gewürz liegt ihr besonders am Herzen: Andaliman – auch „indonesischer Zitronenpfeffer“ genannt. Er stammt aus Sumatra, wächst wild und ist mit dem bekannteren Szechuanpfeffer verwandt. Sein Aroma: zitronig-frisch, prickelnd, leicht betäubend. Für Nella ist er unverzichtbar.
🧂 Und was ist eigentlich Andaliman?
Andaliman ist ein wilder Zitronenpfeffer aus Sumatra, der in Indonesien für viele Gerichte – auch Rendang – typisch ist.
Er hat ein zitronig-frisches Aroma, leicht prickelnd auf der Zunge, und ist mit dem bekannten Szechuanpfeffer verwandt.
Aber: In Deutschland ist Andaliman kaum erhältlich. Wer das Original-Geschmackserlebnis sucht, muss Glück im Asialaden haben – oder online bestellen, wenn er verfügbar ist.
Alternative: Eine milde Mischung aus Szechuanpfeffer + Zitronenschale oder grünem Pfeffer + Limettenabrieb.

📋 Rendang – Rezept von Nella
Für 2–3 Personen – Zubereitungszeit: ca. 3 Stunden
🛒 Zutaten:
- 500 g Rindfleisch (z. B. Gulasch)
- 1 Stück Ingwer (ca. 3 cm)
- 3 Schalotten
- 4 Knoblauchzehen
- Frische Kurkuma
- Getrockneter Koriander (gemahlen oder ganz)
- 250 ml Kokosmilch
- 1 Handvoll Kokosraspeln (ungesüßt, angeröstet und püriert)
- 1–2 Stängel Zitronengras
- 1 Lorbeerblatt oder Kurkumablatt (wenn erhältlich)
- Andaliman (wenn verfügbar)
- Salz & Pfeffer
- Optional: Galanga (für noch mehr Tiefe)
👩🍳 Zubereitung:
- Fleisch vorkochen:
Rindfleisch ca. 2 Stunden in Wasser (ohne Salz) weichkochen. - Gewürze vorbereiten:
Ingwer, Kurkuma, Knoblauch, Schalotten, getrockneten Koriander und (wenn vorhanden) Andaliman pürieren. In Öl leicht braun anrösten. - Zusammenfügen:
Blätter, Fleisch und Gewürze in einem Topf vermengen, gut umrühren. - Wasser & Reduktion:
Ca. 200 ml Wasser zugeben, einkochen lassen. - Kokosmilch & Raspeln:
Kokosmilch einrühren und weiter köcheln.
Geröstete Kokosraspeln ohne Öl anrösten, mit etwas Öl pürieren und zum Gericht geben. - Abschmecken:
Mit Salz und Pfeffer würzen, köcheln bis die Flüssigkeit dick eingekocht ist.
Serviert wird es mit Reis – oder manchmal auch mit Kartoffeln.
💡 Varianten & Tipps
- Chili? Wer mag, kann schärfen – für deutsche Gaumen geht’s auch ohne.
- Vegetarisch: Mit Tofu oder Fleischersatz, dann aber kürzer kochen.
- Würzig ohne Zusatzstoffe: Indonesische Küche kommt ohne Brühewürfel aus. Alles ist Natur – und Seele.
🌱 Nellas Tipp:
„Kocht langsam. Nicht nur wegen dem Fleisch – sondern weil gutes Essen auch Zeit zum Ankommen braucht.“
Das nächste Rezept von Nella ist original Nasi Goreng.